Bereits zum 26. Mal konnte im September 2020 das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg durchgeführt werden. Covid-19 zwang es jedoch in ein neues Format. Erstmalig fand es als Hybrid-Veranstaltung statt, bei der wenige ausgewählte Filme mit minimierter Zuschauer*innenzahl in Kinos gezeigt wurden, der Schwerpunkt aber auf dem Online-Bereich lag. Über eine Streaming-Plattform konnten so zum ersten Mal die Filme dann auch einem deutschlandweiten Publikum präsentiert werden.
Gezeigt wurde unter anderem der mehrfach prämierte Kurzfilm Masel Tov Cocktail von A. Khaet und M. Paatzsch. Hier führte der jugendliche Hauptdarsteller Dima, Sohn russischer Juden, durch den Film und dekonstruiert dabei fast spielerisch Stereotype über Juden und nimmt tradierte deutsche Erinnerungsnarrative aufs Korn.
Das Jüdische Filmfestival Berlin & Brandenburg wurde 1995 gegründet und gehört zu den ältesten und größten jüdischen Filmfestivals in Europa. Es ist das einzige seiner Art in Deutschland und wesentlicher Bestandteil des vielfältigen jüdischen Lebens hierzulande.
Ein Schwerpunkt des Festivals ist jüdisches Leben und dessen ständiger Wandel – in Deutschland, Israel, Europa und darüber hinaus.
Sorgfältig ausgewählte Spiel- und Dokumentarfilme vermitteln Einblicke in Vielfalt und Komplexität jüdischer Kultur und jüdischen Lebens im Gestern und Heute und setzen sich gleichzeitig vehement gegen jegliche Formen von Antisemitismus, Zuschreibungen und Ausgrenzungen ein.