Am 8. September 2015 kamen 20 StudentInnen aus elf europäischen Ländern für eine Woche im Schloss Genshagen zusammen, um mit professioneller Begleitung Europaworkshops für über 3.000 Brandenburger SchülerInnen zu konzipieren. Im Anschluss an das intensive Vorbereitungsseminar besuchte das internationale Team unter dem Motto „Europa an die Schule bringen“ elf Schulen in Brandenburg, darunter Stahnsdorf, Neuruppin, Wriezen, Baruth, Rathenow, Kloster Lehnin, Oranienburg, Eberswalde und Kleinmachnow.

Inhaltlich ging es bei den Europaprojekttagen um aktuelle Fragestellungen wie Migration, europäische Identität und die Demokratiekrise. Einige Pädagogen waren überrascht, mit welcher Begeisterung und Engagement sich auch sonst sehr zurückhaltende SchülerInnen an den Workshops beteiligten – und dies, obwohl die Workshops ausschließlich auf Englisch stattfanden. Die Projekttage stellten sich als ideale Vorgehensweise heraus, um verschiedene Schulfächer interdisziplinär miteinander zu verbinden und den Schülern Wissen mit Spaß zu vermitteln.

Ziel des Projektes „Europamobil“ war es, die europäische Integration für Jugendliche konkret erfahrbar zu machen und Neugier auf bzw. Interesse für Europa zu wecken. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Europafeindlichkeit immer häufiger mit Rechtspopulismus und fremdenfeindlichen Einstellungen einhergeht. „Europamobil“ sensibilisiert die SchülerInnen für die Chancen, die ihnen die Europäische Union bietet, über die Landesgrenzen hinaus „mobil“ zu werden. Durch die Zusammenarbeit von SchülerInnen und StudentInnen lernten die Jugendlichen die Nachbarländer und ihre Menschen aus „erster Hand“ kennen und verstehen. Die Schüler verlieren dadurch ihre zum Teil bestehenden Berührungsängste und erleben die Möglichkeiten eines lebendigen multikulturellen Miteinanders in Europa.

Auf der Abschlusskonferenz, die am 1. Oktober 2015 im Schloss Genshagen stattstand, diskutierte der Brandenburger Minister für Justiz, Europa und Verbraucherschutz Herr Dr. Helmuth Markov gemeinsam mit den Studenten über das Thema „Wieviel Schule braucht Europa –Wieviel Europa braucht die Schule?“. Das Projekt „Europamobil“, das 2009 ins Leben gerufen wurde und seitdem abwechselnd in Deutschland (Brandenburg), Polen (Masowien) und Frankreich (Ile de France) durchgeführt wird, wird 2016 in Polen stattfinden.