Verständnis für andere Religionen und Kulturen wecken ist eines der wesentlichen Ziele, das die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland mit ihrem Programm „Politische Bildung und demokratische Erziehung“ erreichen will. In diesem Zusammenhang entstand auch das Projekt „Auf Abrahams Spuren“, das drei inhaltliche Formate umfasst. Um verbindende Elemente von Judentum, Christentum und Islam aufzuspüren, kamen SchülerInnen zu einem eintägigen Stationenlernen in Erfurt zusammen. Die Spurensuche führte sie in Synagoge, Moschee, katholische und evangelische Kirchen, wo sie Mitgliedern der jeweiligen Glaubensrichtungen begegneten – teilweise zum ersten Mal in ihrem Leben. Im Austausch erfuhren sie, was Juden, Christen und Muslime verbindet, wo es möglicherweise auch Trennendes gibt und dass gerade auch deshalb ein bereicherndes und respektvolles Miteinander wichtig und möglich ist.
„Wo ich herkomme und woran ich glaube“ – so lautete der Titel eines Workshops, den fünf junge Erfurter Muslime in den Stiftungsschulen gestalteten. Dabei brachten sie den SchülerInnnen ihre eigenen Erfahrungen, Herkunft und Kultur ebenso nahe, wie Koran, Gebet oder Fasten und soziale Themen wie die Rolle der Frau.
Um ein gutes Miteinander in jenen vier Schulgemeinschaften von Stiftungsschulen zu fördern, die Geflüchtete aufgenommen haben, wurden Trainings im kulturellen und interreligiösen Lernen für Lehrenden und Lernende angeboten.
Ergänzt wurde das Gesamtprojekt durch Projekttage zum Judentum, vor allem für Grundschulen, sowie Diskussionsrunden für SchülerInnen der Oberstufe, die sich mit Feindbildern und Vorurteilen in unserer Gesellschaft kritisch auseinandersetzen.
Insgesamt nahmen rund 900 SchülerInnen bisher an den Veranstaltungen teil.