Informationsstände auf dem Marktplatz, Verteilung von Flyern und CDs vor Schulen, Wahlwerbung in Briefkästen – auch im kommenden Bundestagswahlkampf wird die extrem rechte NPD wieder mit verschiedenen Aktionen in Brandenburg auf Stimmenfang gehen.

Das Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit will Jugendliche und junge Erwachsene in der Zeit vor der Bundestagswahl im September 2013 unterstützen, sich mit der Propaganda der NPD auseinanderzusetzen und ihr entgegen zu treten. Neben den bekannten Argumenten gegen die rechtsextreme Partei und ihre Kandidat/innen soll vor allem auf Themen, die auch die NPD aufgreift, wie die Euro-Krise und die soziale Frage eingegangen werden. Die Flugschriften, Videoclips, Beiträge in sozialen Netzwerken und der Protestkoffer sollen durch ihre Inhalte und die Aufmachung insbesondere junge Erwachsene aktivieren, vermeintlich harmlosen Parolen sachlich zu widersprechen und Mitbürger/innen für ein demokratisches Engagement zu motivieren.

Das Projekt folgt dem Dreiklang „Aufklären – Informieren – Aktivieren“. Angesprochen werden sollen zum einen jene Jugendlichen (auch mit rechtsaffinen Einstellungspotenzialen), die sich gerade im Parteienspektrum der Bundesrepublik beginnen, als Wähler/innen zu orientieren. Zum anderen sollen die Jugendlichen gestärkt und aktiviert werden, die sich bereits deutlich demokratisch und weltoffen positionieren.

Die verschiedenen Materialien und Medien werden so konzipiert, dass sie es ermöglichen, auf einfache Weise ein öffentliches Zeichen gegen menschenverachtende Ideologien zu setzen sowie allgemeinverständlich die Wahlkampfpropaganda der NPD argumentativ zu widerlegen.

Das Kernstück der Kampagne ist der Protestkoffer „Demokratie-Set“ mit dem auf einfache Weise kurzfristige Aktionen gegen extrem rechte Propaganda, Wahlkampfstände oder Kundgebungen der NPD durchgeführt werden können. Stellen wir uns vor, die NPD macht einen Wahlkampfstand auf dem Marktplatz einer Kleinstadt. Mit Hilfe des „Demokratie-Set“ ist es möglich, unmittelbar darauf zu reagieren und den NPD- Kanditat/innen nicht unwidersprochen den öffentlichen Raum zu überlassen: In der Nähe zum NPD-Stand kann ein Plakat „Hier können Sie die NPD-Flyer gegen Schokolade/ selbstgebackenen Kuchen tauschen“ aufgestellt werden. Mit Trillerpfeifen wird der Protest hörbar und es kann eine jugendgerechte Zeitung verteilt werden.

Die Zeitung soll in kurzen Texten Gegenargumente zu den extrem rechten Parolen liefern. Sie kann in Briefkästen gesteckt, an Schulen verteilt oder eben anlässlich von NPD-Wahlkampfständen und -aktionen zum Einsatz kommen.

Weitere Materialien, wie der Briefkastenaufkleber gegen Werbung der NPD kann z.B. davor schützen, den NPD- Erstwähler/innen-Brief zugestellt zu bekommen und ist zugleich ein öffentlichkeitswirksames Zeichen.

Flankiert wird das „Demokratie-Set“ sowie die Zeitung von Videoclips für die Verbreitung in Online-Medien und sozialen Netzwerken. Die Clips werben für das „Demokratie-Set“, aktivieren für ein Engagement im Alltag, fordern auf, demokratisch zu wählen oder setzen sich (satirisch) mit den Wahlkampfthemen der NPD und der Partei selbst auseinander.