Als die Clowns von Rote Nasen Deutschland e.V. Mittwochnachmittag im Wohnheim am Nuthetal eintrafen, wurden sie stürmisch von 20 aufgeregten Kindern im Alter von sieben bis zwölf begrüßt. Die Kinder, die überwiegend aus Afghanistan, Syrien und Tschetschenien stammen, durften gemeinsam mit den Clowns  „Artichaud“ und „LeoFinow“  akrobatische Kunststücke, Zaubertricks und Lieder für die große Zirkusaufführung einüben. Besonders lustig fanden die Kinder es aber, wenn die Clowns versuchten, in der Muttersprache der Kinder zu sprechen, wozu sie dann auch immer wieder aufgefordert wurden.

Durch ihre Improvisationskunst ließen die Clowns auf einfühlsame Art und mit Humor und Lachen die Kinder ihre schmerzhafte Erfahrungen, Traumata, Einsamkeit und existenzielle Krisen für einen kurzen Augenblick vergessen. Die Clowns wollten die Kinder mit der Kraft des Humors stärken und ihnen in schweren Zeiten neuen Mut, Zuversicht und Lebensfreude schenken.

Alle Kinder hatten im Workshop sehr viel Spaß und wollten überall mitmachen und etwas lernen. Durch das Lernen von neuen Fertigkeiten entdeckten die Kinder ihre Talente und Stärken (wieder). Diese Erfolgserlebnisse und die Aufmerksamkeit, die die Kinder im Workshop und bei der Aufführung bekamen, taten allen sehr gut. Die Workshopleiterin, Tina Speidel erinnert sich an ein schwer traumatisiertes und verhaltensauffälliges Geschwisterpaar aus Syrien, von  dem die anderen Kinder oft nervt waren.  In den Momenten, die sie allein mit den Clowns hatten, waren sie lieb und wurden mit der Zeit sehr viel entspannter und ruhiger. Auch bei Problemen, die durch die unterschiedlichen kulturellen Hintergründe auftraten, erwies sich die Clownsebene als Vorteil.