Diese Frage beantworteten SchülerInnen aus Berlin in unserem Culture Slam auf ihre ganz eigene Weise: es wurde gesungen, erzählt, Theater gespielt und ein Film gedreht. Auf der Veranstaltung des Zentrums für Allgemeine Sprachwissenschaft und des Goethe-Instituts „Das mehrsprachige Klassenzimmer: Wie viel Deutsch braucht ein Berliner Schulkind?“ zeigten die SchülerInnen am 26. März in der Französischen Friedrichstadtkirche, dass Mehrsprachigkeit für sie etwas ganz Natürliches ist.Sie sprechen die Sprache(n) ihrer Eltern genauso perfekt wie die deutsche Sprache. Mehrsprachigkeit als Bereicherung, nicht als Manko. Shirin, polnische Mutter, iranischer Vater, eröffnet den Abend; deutsch-italienische Grundschüler singen ein isländisches Lied; Dan, dessen Eltern aus Russland stammen, zeigt einen Film zu seiner Identität und ist gleichzeitig Regisseur, Kameramann, Hauptdarsteller und Drehbuchautor; Jasmin und Yasemin reimen ein Loblied auf ihre Schule, in der Mehrsprachigkeit zum Alltag gehört, genau wie die Begabtenförderung.
Die Tagesspiegel-Kolumnistin Hatice Akyün, der Kölner Germanistik-Professor Karl-Heinz Göttert und der Direktor des Lessing-Gymnasiums im Berliner Stadtteil Wedding Michael Wüstenberg diskutierten dieselbe Frage mit Autoren des Buches „Das mehrsprachige Klassenzimmer“, Professor Manfred Krifka und Professorin Rosemarie Tracy. Sie alle ließen die Zuhörer in kurzen Impulsvorträgen an ihrer Perspektive auf das Thema teilhaben und kamen anschließend ins Gespräch. „Raus aus der Defensive – aber dalli“ kommentierte der Projektschreiber von Deutsch 3.0 – der Initiative des Goethe-Instituts in dessen Rahmen die Veranstaltung stattgefunden hat.
Foto: Ulrich Dahl