smacznego_001Angehende Beiköche/innen aus Siethen und Wahlsdorf auf kulinarischer Reise in Niederschlesien – Deutsch-polnischer Fachaustausch im Bereich Gastronomie in Kreisau.

Vom 15. bis 21. November trafen sich Auszubildende des Jugendheims „Heinrich Zille” aus Siethen und des Qualifizierungsvereins “Niederer Fläming” aus Wahlsdorf mit polnischen Schüler/innen aus Dzier?oniów, einer kleinen Stadt in der Nähe von Breslau (Wro?aw). Beide brandenburgische Einrichtungen bieten Jugendlichen mit geringeren Chancen und besonderen Bedürfnissen spezielle Reha-Ausbildungen an.

In der internationalen Jugendbegegnungsstätte Kreisau (Krzy?owa) in Polen kamen die angehenden Beiköche/innen und Köche/innen zusammen, um gemeinsam zu kochen, Einblicke in die Kultur und Sprache des jeweiligen Nachbarlandes zu bekommen und eine Menge Spaß zu haben. Es hieß, in den sechs Tagen eigenverantwortlich die Mittags- und Abendmahlzeiten für die mit Ausbildern und Betreuern insgesamt 25 Personen große Gruppe von der Planung über den Einkauf und der Zubereitung hin zum Servieren zu organisieren. Das selbstständige Arbeiten in deutsch-polnischen Teams sollte das Verantwortungsbewusstsein und Selbstvertrauen der jungen Menschen fördern, die es in ihrem Alltag oftmals schwer haben und denen sonst eher wenig zugetraut wird.

Von Beginn an traten sich die deutschen und polnischen Jugendlichen im Alter von 17 bis 22 Jahren interessiert und aufgeschlossen gegenüber. Neben der Zubereitung von landestypischen brandenburgischen und schlesischen Rezepten stand auch die Nutzung und Verarbeitung von heimischen Kräutern auf dem Programmplan. Bei Sport und Spiel kamen die jungen Menschen aus meist schwierigen familiären Verhältnissen einander näher.

In Kreisau konnten die Jugendlichen sprachliche Barrieren mühelos überwinden. Alle waren bemüht, die wenigen in den Workshops zur Sprachanimation gelernten polnischen und deutschen Vokabeln anzuwenden. Wenn die wenigen Brocken Englisch nicht zur Verständigung reichten, wurden sich alle mit Gesten und Mimik einig. Schließlich war auch immer noch die Projektleiterin der Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung da, die fleißig übersetzte. Jenen, die sich in Liebe und Freundschaft gefunden haben und auch weiterhin in Kontakt bleiben wollen, ist zu wünschen, sich auch trotz Lese- und Rechtschreibschwächen und fehlenden Polnisch- bzw. Deutschkenntnissen verständigen und in Verbindung bleiben zu können. Was in jedem Fall bleibt, ist die Erinnerung an sechs unvergessliche Tage in Kreisau.