Vor 500 Jahren beschloss der Senat der Republik Venedig 700 Juden in der Stadt ein eigenes Quartier zuzuweisen, in dem sie geschützt und getrennt vom Rest der Bevölkerung leben konnten, leben mussten. Das Viertel wurde „Ghetto“ genannt. Dies war der Anlass für das Programm Jüdische ArtEcks die Stichworte Venedig, Juden und Europa ins Blickfeld zu nehmen und das jüdische Leben nicht nur aus der Sicht der jüdischen Geschichte sondern auch in Hinblick auf die Gegenwart des heutigen Europa und der Zukunft der Gesellschaft zu betrachten.
Trotz der Isolation und der zunehmenden Einschränkungen, blühte das kulturelle und religiöse Leben im ersten jüdischen Gettho auf, sodass immer mehr Familien in das Ghetto hineinzogen. Dieses Phänomen stellte den Mittelpunkt der Jugendbegegnung dar – die atemberaubende Reise in die Geschichte des ersten jüdischen Gehttos und in eine der bedeutendsten und kosmopolitschen Stadt Europas. Die jüdische Identität konnte für die Jugendlichen so als integraler Bestandteil der europäischen Identität erlebt werden.
Diverse Möglichkeiten für einen offenen Dialog, kulturellen Austausch und Koexistenz wurden von den TeilnehmerInnen aus verschiedenen Ländern, zu einem großen Teil selbst in erster oder zweiter Generation Migranten, diskutiert und in einer musikalisch-theatralischen allegorischen Darstellung des Verfolgten verarbeitet. Das Ergebnis wurde am internationalen Straßentheaterfestival „Berlin lacht“ am Berliner Alexanderplatz der Öffentlichkeit präsentiert.