Dieses Projekt gibt 17 Schulkindern im Alter von 10-15 Jahren aus vier Potsdamer Schulen (Voltaire-Gesamtschule, Evangelische Grundschule Potsdam, Hanna von Pestalozza Grundschule, Montessori-Gesamtschule) die Möglichkeit, sich innerhalb eines viertägigen Workshops konkret mit ihren Mitwirkungsrechten an der Schule auseinander zu setzen:

  1. Am Kindertag, dem 1. Juni 2004, besuchen wir das Ministerium für Jugend, Bildung und Sport. Hier stehen den Schulkindern Referenten des Ministeriums und der Bildungsminister selbst zur Verfügung. Erläutert werden die komplexe organisatorische Struktur der Schulbildung und Fragen aus dem Schulalltag selbst. Bei einem Treffen aller beteiligten Schülerinnen und Schüler, vor dem Workshop, wird ein Fragen- und Beobachtungskatalog dazu erarbeitet.
  2. In den drei darauf folgenden Tagen entwickeln und realisieren die Schülerinnen und Schüler thematisch bezogene künstlerische Projekte.Rechtsbücher: Die Gesetzesbücher werden wortwörtlich „aufgemeißelt”. Reliefartig aufgeschnitten, mit Gegenständen aus dem Alltag der Kinder verbunden, werden daraus Objekte mit einer neu erlebbaren Dimension. Protestsprayer: Es gibt für die Schülerinnen und Schüler vielfältige Möglichkeiten, auf die Verwirklichung ihrer Rechte Einfluss zu nehmen. Eine Ausdrucksform ist der Protest. Wir formulieren Protesttücher: Die Schulkinder sprayen knappe unmissverständliche Wortgefüge in geeigneter Form und Farbe auf Stofftücher.
    Glashaus – Schutzraum Schule: der Ort „Schule” wird sehr direkt hinterfragt – was ist „Schule”: ein Gebäude, ein Lernort, ein Lebenshort oder …? Als Gemeinschaftsarbeit aller Beteiligten entsteht eine Installation mit dem Titel „Gläserne Schule” aus beritzter und bemalter Acrylglasfolie.
  3. Ausstellung in der Galerie M. Zusammen mit den Kindern wird ein Ausstellungskonzept für die entstandenen Skizzen, Fotos, Protokolle, Objekte, Transparente und Installationen erarbeitet. Durch die Präsentation, das Darbieten im Raum, bekommen die Arbeiten einen weiter gefassten Zusammenhang.
  4. Unter diesem neuen Blickwinkel wird das abstrakte Recht zu einem optischen Erlebnis für alle Betrachterinnen und Betrachter.

Unser Anliegen ist, mit Kindern die demokratische Form des Zusammenlebens und -lernens in den Schulen produktiv zu hinterfragen. Das Ziel ist ein Kennenlernen von ungewohnten und/oder unbekannten Möglichkeiten der Mitwirkung an der eigenen Schule.

Erlebbar werden soll durch die praktische künstlerische Umsetzung des theoretisch erworbenen Wissens die Bereicherung eines intensiven, sozialen und toleranten Miteinanders – für die Kinder selbst, aber auch darüber hinaus. Der Erfolg ist da, wenn Recht für alle greif- und sichtbar geworden ist.

Workshop:1.-4. Juni 2004 in der Galerie M

Ausstellung: 14.-16.Juni 2004, in der Galerie M