„Es tat im Herzen weh zu sehen, was Menschen zu dieser Zeit durchmachen mussten!“ – so bescheibt die 14 Jahre junge Joana ihre Eindrücke im Rahmen des dreitägigen Besuchs der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg.

Gedenkstättenbesuche im Rahmen des Schulunterrichts bieten häufig zu wenig Zeit, um eine gute Vor- und Nachbereitung sowie eine einfühlsame fachliche Begleitung zu gewährleisten. Aufgrund dieser Erfahrung entwickelte das Evangelische Bildungs- und Tagungszentrum Bad Alexandersbad (EBZ) gemeinsam mit der Pädagogischen Abteilung der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg ein Modell , um diese bedeutenden Bildungschancen besser zu erschließen.

Im Rahmen von drei viertägigen Studienseminare konnten 60 SchülerInnen der 8. Jahrgangsstufe sich intensiv mit der Geschichte der Gedenkstätte Flossenburg auseinandersetzen. Die Klassen wurden durchgehend an allen drei Tagen von demselben pädagogischen Team der Gedenkstätte begleitet: zunächst in Bad Alexandersbad, dann, am zweiten Tag, in Flossenbürg und schließlich zur Nacharbeit  am dritten Tag wieder in der Tagungsstätte.

Methodisch folgte das Team dem Konzept des entdeckenden Lernens und sucht durch aktive Beteiligung das Interesse der Schülerinnen und Schüler zu wecken. Auch ihre medialen, narrativen und quellenkritischen Kompetenzen werden angesprochen und gezielt gefördert. Schließlich bot die Unterbringung in dem großen Tagungszentrum den Jugendlichen viele Möglichkeiten, das Erlebte und Gelernte auch durch sportliche, musische oder künstlerische Aktivitäten zu verarbeiten.

(Text: Dr. Joachim Twisselmann in leicht veränderter Form)