Moderne Zeitzeugen – „Besuche im anderen Leben” wurde als ein Begegnungsprojekt zwischen MigrantInnen aus Berlin und SchülerInnen aus Brandenburg konzipiert, das einen toleranten und gleichberechtigten Austausch zwischen den Jugendlichen und den MigrantInnen initiieren soll. Das Besondere dabei ist, dass sich die MigrantInnen den SchülerInnen als professionelle SpezialistInnen und interessante Persönlichkeiten vorstellen und dadurch nicht primär als „die MigrantInnen” wahrgenommen werden sollen. Die Schulklassen wiederum erhalten von den in Berlin beheimateten MigrantInnen einen Einblick in das interkulturelle Miteinander einer multikulturellen Stadt.
Am 10. Februar 2005 lud die Geschäftsführung von Gesicht zeigen! zu einer Pressekonferenz in das Berliner Rote Rathaus ein, um den Medienvertretern das seit dem Frühjahr 2004 existierende Jugend-Präventionsprojekt gegen Rechtsextremismus „Moderne Zeitzeugen – Besuche im anderen Leben” vorzustellen. Gemeinsam mit den Schirmherren Holger Rupprecht, dem Brandenburger Minister für Bildung, Jugend und Sport, und Günter Piening, dem Berliner Migrations- und Integrationsbeauftragten, präsentierte Gesicht zeigen! einen halbstündigen Filmbeitrag, der sowohl die Projektkonzeption als auch deren praktische Umsetzung dokumentierte.
Obwohl das Land Brandenburg einen MigrantInnenanteil von lediglich 1,9% aufweist, sind Vorurteile und rassistische Einstellungen unter den Jugendlichen vielerorts verbreitet. „Massive Wissenslücken” im Bereich Geschichte und „keine Vorstellungen über Werte wie Demokratie, Meinungsfreiheit und Menschenrechte” erwiesen sich für die Projektmacher als Gründe dafür, dass sich viele der teilnehmenden SchülerInnen erstmals mit Themen wie Migration, Ausgrenzung, Toleranz, Rechtsextremismus beschäftigten. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen und die Reflektion eigener Vorurteile, Ängste und rassistischer Einstellungen stehen deshalb im Vordergrund des Projektes.