Bei der Entwicklung des Regiekonzeptes der Inszenierung „Nathan der Weise“ spielten für Andreas Hueck Jugendliche eine große Rolle. SchülerInnen, die aus unterschiedlichen Kulturkreisen kommen, sollten in die Inszenierung mit eingebunden werden und gemeinsam mit den professionellen Protagonisten auf der Bühne stehen.

Über den Zeitraum von mehreren Wochen beteiligten sich die SchülerInnen ein bis zwei Mal wöchentlich an einer Probe. In dieser Zeit konnten sich alle am Projekt Beteiligten kennenlernen und sich langsam einander und den Anforderungen der Theaterarbeit annähern.
Daraus entstand eine Reihe zum Teil autonomer Szenen, die das Geschehen zwischen den handelnden Figuren Lessings kommentieren und begleiten, sie zugleich in unsere Zeit übersetzen. Auch fanden Interaktionen mit den Schauspielern direkt statt, die auf sehr anschauliche Weise die Beziehungen zwischen den Personen des Dramas und dem Umfeld in dem sie agieren, verdeutlichen.

Es wurde ein muslimisches Morgengebet, eine jüdische Hochzeit, eine jüdische Beerdigung und eine katholische Erstkommunion auf der Bühne nachgezeichnet, jeweils von für den Ritus typischer Musik begleitet. Diese zunächst vereinzelten musikalischen Elemente vereinigen sich im Schlussbild zu einem gemeinsamen Ensemble.

Ein Zuschauer der Premiere beschrieb die Inszenierung mit den Worten „hier sehen wir die Zukunft auf der Bühne“.