Die Patinnen besuchten die Sehitlik Moschee in Berlin-Kreuzberg

Im Patinnenprojekt ist das wichtigste Ziel die Entwicklung von interkultureller Kompetenz und die Begegnung deutscher Mädchen mit Mädchen mit einem Migrationshintergrund.

Zwei Mädchen – jeweils ein deutsches und ein ausländisches – übernehmen für den Projektzeitraum die Patenschaft füreinander. Sie lernen sich näher kennen und erhalten kleine „Aufträge” in denen sie sich gegenseitig etwas von ihrer Kultur zeigen. Das kann ein Interview mit Familienmitgliedern sein oder das gemeinsame Ausrichten und Feiern des vietnamesischen Têt-Festes, oder das gemeinsame Feiern des muslimischen Zuckerfestes. Das gemeinsam Erlebte wird dokumentiert, sich gegenseitig erzählt und Neues geplant.

Einiges findet in den Herkunftsfamilien der Mädchen statt, vieles im Mädchentreff und manches an unterschiedlichen Orten wie der Besuch einer Synagoge oder Interviews mit ehemaligen vietnamesischen Vertragsarbeiterinnen.

Ziel ist es, den Mädchen die Möglichkeit zu geben, sich im gemischt-kulturellen Team zu erproben und die Erfahrung zu machen, aufeinander angewiesen zu sein und sich aufeinander verlassen zu können. Gemeinsame Erlebnisse sind eine gute Gelegenheit Vorurteile abzubauen und Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorzubeugen. Folgend Aktivitäten sollen unter anderem umgesetzt werden:

  • Russische Tee- und Märchenstunde
  • Têtfest in der Pagode in Spandau
  • Besuch der Synagoge und des jüdischen Museums mit Führung in Berlin
  • Moscheebesuch mit Führung in Berlin
  • Ausflug in den Asia-Shop mit Einkauf für ein gemeinsames Kochen und Essen
  • Exkursion ins Deutsche Historische Museum
  • Teilnahme an einem Workshop im Haus der Kulturen der Welt
  • „Bollywood” – Kurs im Mädchentreff
  • Treffen mit ehemaligen Zwangsarbeiterinnen aus dem KZ Ravensbrück

Ein wichtiger Höhepunkt wird ein gemeinsamer Segeltörn sein. Gereist wird hier in einer Gruppe, deren Teilnehmerinnen zu 50% aus Einwandererfamilien stammen. Die Vermittlung und Entwicklung verschiedener Schlüsselqualifikationen, wie Kooperations- und Teamfähigkeit sowie selbstständiges Arbeiten und Technisches Verständnis sind neben dem Erleben der interkulturellen Gemeinschaft wichtige Zusatz-Lernfelder.

Die Mädchen werden aktiv an den Arbeiten auf und unter Deck beteiligt. Das Hauptaugenmerk liegt auf das Miteinander der Kinder mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und auf die besondere Förderung der gegenseitigen Unterstützung. Ein wichtiges Ergebnis des Projektes soll es sein, dass die Mädchen auch im Alltag bereit sind, sich für ein tolerantes Miteinander der Kulturen einzusetzen.