Im Rahmen des Projekts “re<<member” haben Jugendliche im Alter von 14 bis 25 Jahren die Möglichkeit die oftmals in Vergessenheit geratene NS-Geschichte ihrer Region zu erforschen. Hierzu bildet das Zeitwerk die Jugendlichen zu Guides zur NS-Geschichte aus. Entweder als Einzelperson oder in Gruppen können die Projektteilnehmer*innen dann auf Spurensuche gehen und so aktiv zur Aufarbeitung und Erinnerung von NS-Verbrechen beitragen. Das Zeitwerk unterstützt die Jugendlichen mit Expertise, Räumlichkeiten und Arbeitsmitteln. Darüber hinaus werden im Rahmen des Projektes auch Multiplikator*innen ausgebildet, welche die Jugendgruppen bei ihrer historischen Spurensuche begleiten können.

Das Jahr 2024 beginnt mit der Ausbildung neuer Jugendguides. Hier lernen die Teilnehmer*innen in den nächsten Monaten verschiedene Methoden der lokalen Geschichtsarbeit und -vermittlung kennen. Sie wollen wissen, was im NS bei ihnen im Ort passiert ist und wie sie anderen jungen Menschen die NS-Geschichte ihres Ortes zeigen können. Der Start der Ausbildung ist am 2. Februar 2024 in Potsdam. Dabei recherchieren sie zur lokalen NS-Geschichte in Archiven, besuchen Gedenk- und Erinnerungsorte in Brandenburg und entwickeln ihre eigenen Rundgänge und Erinnerungsaktionen vor Ort. Zudem lernen sie die Prinzipien der Kinder- und Jugendarbeit kennen und wie sie später Jugendgruppen selbst anleiten können.

Noch wissen die Jugendlichen nicht genau, was auf sie zukommt, sind aber gespannt auf die nächsten Monate, in denen weitere Workshops und Exkursionen geplant sind, aber vor allem darauf, vor Ort auf Spurensuche zu gehen. Mit historischer Expertise stehen ihnen dabei auch Mariana Aegerter und Angi Meyer von den pädagogischen Diensten der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten zur Seite.Ein Teil der Jugendlichen hat bereits projektbegleitende Erwachsene vor Ort, die sie als Unterstützer*innen, Türöffner*innen oder mit lokalem zeitgeschichtlichem Wissen unterstützen.

“re<<member” ist aus dem Projekte “überLAGERt” hervorgegangen, welches evenfalls vom Landesjugendrings Brandenburg durchgeführt wurde. Hier forschten Jugendliche zur Geschichte ehemaliger KZ-Außenlager in Brandenburg. Gemeinsam erstellten sie eine interaktive Karte und machten so Geschichte im Netz greifbar. Eine vielzahl unterschiedlicher Aktionen wurden gestertet, an denen jede*r  mitmachen und selber etwas beitragen konnte. So zum Beispiel rief der Träger dazu auf Bilder von ehemaligen KZ-Außenlagern in der eigenen Umgebung zu machen und diese auf Instagram zu posten. Die so entstandenen Bilder wurden zur Illustration der interaktiven Karte genutzt. Für seine herausragende Arbeit ist das Projekt 2017 mit Waltraud-Netzer-Jugendpreis und 2018 mit dem Franz-Bobzien-Preis ausgezeichnet worden.

Eine Ausführliche Dokumentation zum Projekt “überLAGERt” finden Sie hier.