Am 18. März 2024 tagte der Siftungsrat der F.C. Flick Stiftung in Berlin. Im Rahmen der Sitzung entschied sich der Rat eine ganze Reihe von Projekten zu fördern. Zu den geförderten Projekten gehören:
Musik schafft Perspektive “Beziehung stärken”
Das Projekt gehört zu den Langzeitprojekten der Stiftung und wird seit vielen Jahren finanziell von ihr unterstützt. Vor über 10 Jahren begann die Kammerakademie Potsdam Musikangebote an einer Grundschule in Potsdam Drewitz durchzuführen. Diese einzelnen Projekte sind allmählich zu einem Programm avanciert, welches mittlerweile einen wesentlichen Beitrag zu einer sozialeren Teilhabe am Kulturleben liefert. Dabei profitieren nicht nur die Kinder und Jugendlichen von dem Programm, sondern auch die Anwohner*innen des Stadtviertels insgesamt. Im Zentrum des Projekts steht auch im Jahr 2024 wieder die sogenannte Stadtteil-Oper. Diese wird gemeinsam mit den Musiker*innen der Kammerakademie sowie den Lehrer*innen und Schüler*innen entwickelt und aufgeführt.
Auch das PolenMobil gehört zu jenen Projekten, das die Stiftung seit vielen Jahre begleitet. Durchgeführt vom Deutschen Polen-Insitut möchte das Projekt Interesse und Neugierde für das Land Polen bei Schüle*innen und Lehrer*innen wecken. Dazu besucht das PolenMobil auf Anfrage Schulen aller Schultypen in Berlin und den Neuen Bundesländern. Ausgestattet mit vielen Materialien und begleitet von einem kompetenten jungen Team werden auch im Jahr 2024 wieder im Rahmen von Unterrichtsbesuchen landeskundliche, historische und kulturelle Inhalte zu Polen spielerisch vermittelt.
re«member – Jugendliche erinnern an NS-Verbrechen in Brandenburg
Hervorgegangen aus dem Projekt überLAGERT gibt re«member geschichtsinteressierten Jugendlichen die Möglichkeit herausfinden, was während des Nationalsozialismus an und in ihrem Ort geschehen ist. Der Träger des Projekts, der Landesjugendrings Brandenburg e.V. bietet hierzu Ausbildungen zu sogenannten Jugendguides an. Zudem unterstützt er die Jugendlichen bei ihren Recherchen oder aber hilft bei der Organisation von Besuchen von Gedenk- und Erinnerungsorten. Wie die Ergebnisse der Forschungsarbeit schlussendlich präsentiert werden, zum Beispiel als Film, Podcast oder auch Performance, entscheiden die Teilnehmer*innen selbst.
Die Kampagne „Schöner leben ohne Nazis“ hat sich seit ihrer Ausrufung im Jahr 2014 rasant entwickelt. Sie ist die größte, wahrnehmbarste und strahlungskräftigste Jugendkampagne im Land Brandenburg. Die Stiftung ist seit vielen Jahren Partnerin des Projekts, dass gemeinsam durchgeführt wird vom Aktionsbündnis Brandenburg und dem Landesjugendring Brandenburg eV. Die Kampagne ist jedes Jahr an vielen Orten in Brandenburg präsent, mit Musik- oder Theateraktionen, aber auch mit Infoständen und den allseits beliebten Merchandise-Artikeln. Besonders im Fokus stehen im Jahr 2024 die in Brandenburg anstehenden Europa-, Landtags- und Kommunalwahlen. Hierzu soll in Zusammenarbeit mit den Jugendverbänden der demokratischen Parteien eine Plakatkampagne realisiert werden.
Auch Straßenfußball für Toleranz gehört zu den Langzeitprojekten der Stiftung. Die Brandenburgische Sportjugend e.V. hat das Projekt im Jahr 2000 ins Leben gerufen. Das Konzept kommt aus Kolumbien, wo diese Spielidee in den 1990er Jahren zur Eindämmung der grassierenden Jugendgewalt entwickelt wurde. Im Gegensatz zum klassischen Fußball zählen hier nicht nur die Tore, sondern es werden auch Punkte für faires Spielverhalten vergeben, um damit für ein tolerantes Miteinander zu werben. Zentraler Bestandteil des Projekts ist die alljährliche Straßenfußball-Meisterschaft. In zahlreichen Regionalmeisterschaften können sich die Teilnehmer*innen auch dieses Jahr für das große Finale qualifizieren, das traditionell auf dem Gelände des Tropical Islands stattfindet.
Tacheles mit Simson – Die Erfahrtour Jüdisches Leben
Träger des Projekts ist die Deutsche Soccer Liga e.V. mit der die Stiftung schon mehrfach zusammengearbeitet hat. Ziel des Projektes ist es niedrigschwellig Interesse für jüdische Themen zu wecken und für Antisemitismus zu sensibilisieren. Dazu sind im Rahmen des Festivals Sport/Bildung/Kultur, dass im Seezeitressort Werbellinsee stattfinden wird, Live-Musik-Auftritte der jüdischen Band „Folkadu“ geplant. Zudem wird es Vorführungen von Mopeds der Firma Simson geben, die ursprünglich von einem jüdischen Bruderpaar gegründet wurde. Darüber hinaus sind Vorträge von ausgebildeten Referent*innen zu jüdischen Themen und Antisemitismus vorgesehen. Als Highlight ist eine virtuelle Begehung durch die rekonstruierte Synagoge Erfurt mittels VR-Brille angedacht.